Festival für Vielfalt der AWO berührt und begeistert

30 Künstler*innen setzen Zeichen gegen Rassismus

Welch ein wunderbarer Abend: Ein voll besetztes TiF, ein begeistertes Publikum und auf der Bühne 30 Musiker*innen und Sänger*innen mit intensiven und packenden Darbietungen: Das vom AWO Kreisverband Bremerhaven e.V. organisierte „Festival für Vielfalt – Konzert gegen Rassismus“ war für alle, die dabei waren, ein unvergesslicher Abend.

Das Konzept, einerseits ein klares Zeichen gegen Rassismus zu setzen und andererseits vielen Musiker*innen aus Bremerhaven eine Bühne für vielfältige Genres und Stile zu bieten, ging voll auf. Wo sonst gibt es innerhalb von fast drei Stunden Gospel und Hip-Hop, Rock und Chanson, Blues und Bossa Nova – und das noch in mehreren Sprachen.

„Seit mehr als 100 Jahren setzt sich die AWO Bremerhaven für Demokratie, Gerechtigkeit, Solidarität und eine offene Gesellschaft ein. Denn wir sind überzeugt: Vielfalt bereichert unser Miteinander und nur gemeinsam können wir die Herausforderungen einer – so fühlt es sich an – sich immer schneller drehenden Welt meistern“

betonte AWO-vorsitzender Dr. Uwe Lissau in seiner Begrüßung
Dr. Uwe Lissau | © AWO Bremerhaven/Simone Hryzyk

Dass alle Künstler*innen ohne Gage mitgemacht haben, zeigt, wie bunt, aktiv und engagiert die kulturelle Szene Bremerhavens ist. Sängerin Andrea Türk hatte nicht nur Trudi Fassbender als Partnerin am Kontrabass mit dabei, sondern holte auch die „Omas gegen Rechts“ für ein Lied auf die Bühne. Esmo aus dem AWO-Kreisjugendwerk und die Legit Crew rappten eigene Hip-Hop-Songs mit coolen Beats. Die Lebenshilfe-Band „Echtes Leben“ schickte ihren „Bus“-Song mit ansteckender Lebensfreude über die Bühnenrampe. Der stimmgewaltige Chor „The Glademakers“ unter Leitung von Vivian Glade war nicht nur ein akustischer, sondern dank der schönen Kostüme auch ein optischer Genuss.

Johannes Bluth (Gitarre) und Marc Vinzing (Gesang) zogen das Publikum mit den Liedern von Gundermann in ihren Bann. „The Voice Kids“-Gewinnerin Georgia Balke begeisterte mit ihrer außergewöhnlichen Stimme; ebenso AWO-Jugendverbandsreferentin Alexandra Lüdtke mit ihrem musikalischen Partner Manfred Steinbrecher (Bass) im Duo „Lavandula“.

Singer/Songwriter Tenski alias Patrick Rokitensky brachte bei „Ruf mich nicht an“ alle zum Mitsingen. Und: Der hauptberufliche Lehrer präsentierte ein Video mit einem Anti-Rassismus-Song, das er mit einer Schülergruppe produziert hat. „Bessere Welt“ sorgte für einen der vielen Gänsehaut-Momente des Abends und erntete langanhaltenden Beifall. Die Band „Motorplanet“ um Sängerin Niki Polixa und den kurzfristig eingesprungenen Gitarristen Lutz Wöhlken zelebrierte eigene Rock-Songs.

Zum Finale ließ es die eigens für den Abend zusammengestellte „All Star Band“ mit Maic Burkhardt (Gitarre), Jürgen Rackuhr (Schlagzeug), Micky Schmidt (Bass), Vivian Glade (Keyboard) und den Sängern Hennig Bäcker und Marc Vinzing mit Songs von Rio Reiser, den Doors und den Blues Brothers richtig krachen. Und als Thomas Krüger, der charmant durch das Programm moderiert hatte, für die Zugabe „Stand by me“ alle noch einmal auf die Bühne bat, gab es Standing Ovations.

„Welch ein Feuerwerk der lokalen Kultur – eine der besten Veranstaltungen, an denen ich seit langer Zeit teilgenommen habe. Es war ein kurzweiliges, unterhaltsames und emotional aufbauendes Festival“, sagte ein Besucher. Eine weitere Stimme: „Eine tolle Veranstaltung mit grandioser Stimmung, die Mut gemacht hat in dieser manchmal etwas düsteren Zeit.“

 Der Eintritt zu der Veranstaltung war dank der Unterstützung der Dieckell-Stiftung frei. Die Besucher*innen füllten die aufgestellte Spendendose mit 1200 Euro. „Wir freuen uns darauf, damit ein gemeinsames Anti-Rassismus-Projekt mit dem Kreisjugendwerk der AWO auf die Beine zu stellen“, sagte Jutta Schmidt vom Aktionsbündnis gegen Rechts „Bremerhaven bleibt bunt“.

Und es wird nicht das letzte „Festival für Vielfalt“ gewesen sein. „Dieses Konzert hat so viele Menschen zusammengebracht, sie so sehr berührt und bewegt – das werden wir wiederholen“, kündigt AWO-Geschäftsführer Eckart Kroon an.

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